Unser Nachbar macht die beste Soljanka der Welt. Gerade wir soljankafrei sozialisierten Westimporte freuen uns immer, wenn uns ein großer Topf dieses nachbarlichen Spitzenproduktes ausgehändigt wird.
Und genau darin liegt unser heutiges Problem. Nach Aushändigung derselben wählte der Topf mit geschätzen 3,78 Liter Inhalt (rote Suppe mit vielen Stückchen für diejenigen, die nicht wissen, was eine Soljanka ist) den Weg der Enthändigung, örtlich perfekt in unserem frisch gestrichenen Treppenhaus, direkt vor der geöffneten Tür unseres ebenfalls weiß getünchten Gästezimmers.
Die durchschnittliche Spritzweite auch von festen Bestandteilen der Soljanka liegt bei geschätzten fünf Metern. Somit war sichergestellt, dass die Decke des Treppenhauses, die Wände des Treppenhauses, die Bilder an den Wänden des Treppenhauses, die Haustür, der im Treppenhaus befindliche Sicherungskasten, Teile des Treppengeländers und selbstverständlich der Steinfußboden des Treppenhauses sowie der dort befindliche Läufer nicht nur Spuren der weltbesten Soljanka aufwiesen. Im Gästezimmer war lediglich der Türrahmen, die Decke, die gegenüber der Tür liegende Wand, die Bilder an der der Tür gegenüber liegenden Wand, der Teppich, die dort befindliche frische Wäsche und weitere diverse Kleinigkeiten betroffen. Personenschäden gab es keine, dafür aber Soljanka im Gesicht, in den Haaren, in den Schuhen und den Bekleidungsgegenständen, die in diesem Augenblick ihre Kreise in der Waschmaschine ziehen.
Die Laune ist glänzend.
Was essen wir bloß heute Abend?
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen